Schnee- & Eisglättebeseitigung – unterschiedlichen Methoden

14. Juli 2025

Die Schnee- und Eisglättebeseitigung ist ein essenzieller Bestandteil der winterlichen Infrastrukturpflege. Ob auf Gehwegen, Zufahrten oder Straßen – die Glätte kann schwere Unfälle verursachen und erhebliche Haftungsrisiken mit sich bringen. Eine fachgerechte Beseitigung sorgt nicht nur für die Verkehrssicherheit, sondern trägt auch zum Schutz von Eigentum und zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens bei. Zusätzlich beugt ein konsequenter Winterdienst Störungen im Warenverkehr und Verzögerungen im öffentlichen Nahverkehr vor. Auch Versorgungsunternehmen profitieren von sicheren Zugangswegen, um Wartungsarbeiten und Störungsbehebungen zuverlässig durchzuführen.


Warum die Schnee- und Eisglättebeseitigung wichtig ist


Gefrorene Oberflächen stellen ein hohes Unfallrisiko dar. Besonders Fußgänger, Radfahrer und motorisierte Verkehrsteilnehmer sind von Glätte betroffen. Rutschige Wege führen häufig zu Knochenbrüchen, Prellungen oder gar schweren Kopfverletzungen. Auch leichte Stürze können gravierende Folgen haben, insbesondere für ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen. Neben den gesundheitlichen Risiken besteht für Grundstückseigentümer eine gesetzliche Pflicht zur Beseitigung von Schnee und Eis. Wird dieser Pflicht nicht nachgekommen, drohen Bußgelder oder zivilrechtliche Konsequenzen.


Darüber hinaus behindert Schnee die Mobilität im öffentlichen Raum. Lieferverkehr, Rettungseinsätze oder der tägliche Berufsverkehr werden durch nicht geräumte Wege massiv eingeschränkt. Auch Schulwege und der Zugang zu medizinischen Einrichtungen sind bei winterlichen Verhältnissen besonders schutzbedürftig. Die wirtschaftlichen Folgeschäden können erheblich sein, wenn Unternehmen oder Institutionen ihre Standorte nicht erreichen können.


Methoden der professionellen Beseitigung


Mechanische Verfahren


Professionelle Dienstleister setzen vorrangig auf mechanische Methoden. Schneepflüge, Kehrmaschinen und Fräsen kommen zum Einsatz, um große Schneemengen effizient zu entfernen. Diese Maschinen sind besonders bei großflächigen Bereichen wie Parkplätzen, Zufahrten oder Industriearealen sinnvoll. Die schnelle Einsatzfähigkeit dieser Geräte reduziert Stillstandszeiten und erhöht die Sicherheit auf Verkehrsflächen erheblich. Zudem lassen sich durch den gezielten Maschineneinsatz Personalressourcen schonen und wirtschaftliche Vorteile erzielen. Bei hartnäckigen Eisplatten wird zusätzlich mit Aufbrechwerkzeugen gearbeitet, um die Glätte zu beseitigen.


Chemische Enteisung


Streusalz (Natriumchlorid) ist das am häufigsten eingesetzte Mittel zur chemischen Enteisung. Es senkt den Gefrierpunkt des Wassers und verhindert so die Bildung von Glatteis. Neben dem klassischen Streusalz kommen auch alternative Enteisungsmittel wie Calciumchlorid, Magnesiumchlorid oder Kaliumformiat zum Einsatz. Diese Stoffe wirken bei tieferen Temperaturen effektiver oder sind umweltverträglicher. Insbesondere Magnesiumchlorid wird in sensiblen Bereichen bevorzugt, da es weniger ätzend wirkt. Auch Kaliumformiat findet zunehmend Anwendung auf Flughäfen und in Innenstädten aufgrund seiner biologischen Abbaubarkeit. Der gezielte und sparsame Einsatz chemischer Mittel ist entscheidend, um Umweltschäden an Pflanzen, Gewässern und Infrastrukturen wie Brücken oder Fahrbahnbelägen zu vermeiden.


Thermische Verfahren


Thermische Enteisung erfolgt durch Heizelemente, heißes Wasser oder Infrarotstrahlung. Besonders Flughäfen oder sensiblen Verkehrsbereichen kommt diese Methode zugute. Sie ist zwar kostenintensiv, bietet aber eine schnelle und wirksame Glättebekämpfung ohne chemische Rückstände. Aufgrund der hohen Effizienz bei punktuellem Einsatz wird sie auch auf kritischen Stellen wie Bahnsteigen oder Treppenanlagen genutzt. Die Technologie eignet sich zudem für innovative Konzepte wie beheizbare Fahrbahnbeläge in besonders gefährdeten Zonen.


Die Beseitigung im privaten Bereich


Privatpersonen sind in vielen Kommunen zur Schnee- und Eisbeseitigung auf Gehwegen vor dem eigenen Grundstück verpflichtet. Die Pflicht umfasst die frühzeitige Räumung in den Morgenstunden sowie das Streuen von abstumpfenden Mitteln.


Sand, Splitt oder Granulat erhöhen die Reibung auf glatten Oberflächen und verringern so das Rutschrisiko. Diese Mittel sind umweltfreundlicher als Salz und können nach dem Winter einfach zusammengekehrt und entsorgt werden. Bei ökologisch sensiblen Flächen empfiehlt sich der Einsatz natürlicher Streustoffe. Zudem hinterlassen diese Materialien keine Rückstände, die Oberflächen angreifen oder Tiere gefährden könnten. Ihre Anwendung ist besonders dort sinnvoll, wo Wasserschutzgebiete oder naturnahe Gärten angrenzen.


Schneeschaufel und Eiskratzer gehören zur Grundausstattung im privaten Winterdienst. Wichtig ist das zeitnahe Entfernen von Neuschnee, um ein Festfrieren zu vermeiden. Bei starkem Frost empfiehlt sich das Streuen nach dem Räumen, um Restfeuchtigkeit zu binden. Eine regelmäßige Kontrolle der Wege im Tagesverlauf erhöht zusätzlich die Sicherheit und beugt Haftungsfällen vor.


Rechtliche Vorgaben und Haftung


Die Verantwortung für die Schnee- und Eisbeseitigung liegt in Deutschland grundsätzlich bei den Kommunen. Diese übertragen die Pflicht jedoch per Satzung auf Anlieger oder Eigentümer. Die genauen Regelungen unterscheiden sich regional, daher ist ein Blick in die jeweilige Straßenreinigungssatzung unverzichtbar. Typische Vorgaben umfassen die Räum- und Streupflicht werktags ab 7 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen ab 9 Uhr. Die Pflicht endet meist gegen 20 Uhr. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt und dadurch einen Unfall verursacht, kann haftbar gemacht werden. Auch Eigentümer von vermieteten Immobilien müssen für eine ordnungsgemäße Delegation an Mieter oder Hausmeisterdienste sorgen.


Zudem sind bei der Räumung besondere Sorgfaltspflichten einzuhalten, etwa das Gefahrenpotenzial an Treppen, steilen Wegen oder Bushaltestellen. Bei Nichtbeachtung können zusätzliche Bußgelder verhängt werden. Eine Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen kann im Haftungsfall als Nachweis dienen und die rechtliche Absicherung verbessern.


Wichtige Aspekte, die zu beachten sind


Umweltverträglichkeit


Die Auswahl des Streumittels beeinflusst nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch die Umweltbilanz. Salz greift Vegetation und Tierpfoten an, führt zur Korrosion von Fahrzeugen und belastet das Grundwasser. Kommunen und private Haushalte setzen daher zunehmend auf salzfreie Alternativen. Diese Alternativen reduzieren die langfristigen Schäden an urbaner Infrastruktur und schonen empfindliche Ökosysteme. Auch für Haustierbesitzer stellen salzfreie Mittel eine tierfreundlichere Option dar, da sie die empfindlichen Pfoten der Tiere nicht reizen.


Lagerung und Bevorratung


Ein ausreichender Vorrat an Streumitteln und funktionstüchtigen Werkzeugen ist für einen effektiven Winterdienst unerlässlich. Trocken und gut zugänglich gelagerte Materialien ermöglichen einen schnellen Einsatz bei plötzlichem Wintereinbruch. Auch saisonale Wartung von Schneefräsen oder Streuwagen sollte rechtzeitig erfolgen. Dabei sind regelmäßige Funktionstests vor Beginn der Wintersaison empfehlenswert, um Ausfälle im Ernstfall zu vermeiden. Die Bevorratung sollte rechtzeitig geplant werden, da Streumittel in strengen Wintern schnell knapp werden können.


Technologische Entwicklungen


Moderne Winterdienstfahrzeuge verfügen über GPS-gesteuerte Streusysteme und Sensorik zur Glätteerkennung. Digitale Wetterdienste und Einsatzplanung über Apps optimieren den Ressourceneinsatz. Auch im privaten Bereich finden akkubetriebene Kleingeräte und beheizte Gehwegplatten zunehmende Verbreitung. Sensorbasierte Frühwarnsysteme ermöglichen es zudem, präventiv gegen Glätte vorzugehen, bevor sich Eisflächen bilden. Fortschritte in der Materialforschung führen außerdem zu innovativen Streumitteln mit verbesserten Hafteigenschaften und geringerem Umweltimpact.


Fazit: Vorsorge trifft Verantwortung


Die Schnee- und Eisglättebeseitigung ist mehr als nur eine saisonale Notwendigkeit. Sie erfordert vorausschauende Planung, regelmäßige Kontrolle und den bewussten Einsatz geeigneter Methoden. Ob mechanisch, chemisch oder manuell – jede Vorgehensweise hat ihre Berechtigung und sollte den jeweiligen Bedingungen angepasst werden. Gesetzliche Vorschriften und Umweltaspekte runden den Pflichtenkreis ab. Wer rechtzeitig handelt und professionell vorgeht, sorgt für sichere Wege im Winter.


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